Fachartikel

Warum sollten Ausdauersportler auf Krafttraining nicht verzichten?

Ambitionierten Ausdauersportlern kommen die folgenden Beschwerden sicher bekannt vor:

  • schmerzende Knie- und Sprunggelenke
  • entzündete Sehnen und Bänder
  • Rückenbeschwerden
  • Beschwerden im Bereich der Hüfte oder des ISG
  • Probleme mit der Ferse oder dem Fußgewölbe
  • schmerzende überlastete Muskulatur

Oft wird dann der Sportarzt konsultiert der einen bis zum nächsten Vorfall wieder gesundspritzt. Leider vertreten viele Hobby-Ausdauersportler immer noch die Meinung das Ausdauersport und Krafttraining nicht zusammen passen. Der Grund dieser ablehnenden Haltung ist die Vorstellung, dass ein Krafttraining stets zu Muskelwachstum und Massezunahme führen muss, was bei vielen Ausdauersportarten als leistungsmindernd angesehen wird.

Die häufigsten Argumente von Ausdauersportlern gegen Krafttraining sind:

  • Ich möchte doch kein Gewicht zunehmen!
  • Davon werde ich langsamer!
  • Davon werde ich unbeweglicher!
  • Meine Beine sind dick genug!

Diese Vorurteile lassen sich schnell und einfach durch sportwissenschaftliche Studien widerlegen. (Schmidtbleicher 2003; Güllich & Schmidtbleicher 1999; Schmidtbleicher 1985) Hieraus geht hervor, dass es ohne einen sichtbaren Muskelmassezuwachs hervorzurufen, viele Möglichkeiten gibt seine Kraftfähigkeiten zu verbessern.

Weiterhin wird erläutert, dass sich durch differenziertes Krafttraining die Schnellkraft, Kraftausdauer, Reaktivkraft und Explosivkraft professioneller Ausdauerathleten gezielt steigern lässt. So hilft ein spezifisches Krafttraining nicht nur dem Sprinter explosiver aus dem Startblock heraus zukommen, sondern auch dem Marathonläufer die gesamte Wettkampfdistanz gelenkschonender und verletzungsfreier zu überstehen.

Auch Radprofis wissen längst, dass ein Krafttraining für schnelle Sprints und Antritte unerlässlich ist. So ist bekannt, dass Jan Ullrich neben seinem berüchtigtem Leg Matrix-Training (20 Kniebeugen, 20 Ausfallschritte, 20 Ausfallschritt-Sprünge, 10 Kniebeugen-Sprünge) im Anschluss noch Sätze mit 450 kg an der Beinpresse absolvierte.

Durch gezieltes Krafttraining können folgende Effekte erzielt werden:

  • Steigerung der Kraftfähigkeit
  • Erhöhung der Knochendichte
  • Stärkung der Bänder, Sehnen, Faszien und Gelenke - Schutzfunktion
  • Vergrößerung des Muskelquerschnitts
  • Straffung der Haut - wirkt dem Alterungsprozess entgegen
  • Stärkung des Immunsystems
  • Verbesserung der Haltung und Beweglichkeit
  • Senkung des Blutdrucks und Aktivierung der Darmaktivität
  • Verbesserung des Zuckerstoffwechsels und der Insulinwirkung
  • Durch mehr Muskulatur wird leichter Fett verbrannt. -> Figurverbesserung
  • günstige Auswirkungen auf die Psyche

Für diejenigen, die sich lieber an der frischen Luft und weniger im Studio betätigen möchten, wäre ein Training mit Tubes, Thera- und TRX-Bändern, oder mit dem eigenen Körpergewicht zu empfehlen. Fachkundige Trainer sind in der Lage, für ihre Kunden effektive maschinenunabhängige Trainingspläne zu erstellen.

In allen Ausdauersportarten in denen es auch um Explosivität, Schnelligkeit, Technik, Koordination und Konzentration geht, sollte ein spezifisches Krafttraining Anwendung finden. Sonst könnte der Baseballspieler nicht höher springen, der Handballer nicht stärker werfen und ein Fußballer würde sich wesentlich öfter im Spiel verletzen.

In welcher Form ein Krafttraining nun für einen Ausdauersportler sinnvoll ist, hängt in erster Linie von der spezifischen Ausdauersportart ab. Kompetente und speziell geschulte Trainer formulieren zusammen mit ihren Kunden alle Maßnahmen zur Zielerreichung, um anschließend den individuellen und nachhaltigen Plan zu erstellen, der alle Aspekte berücksichtigt.

Weitere Infos zu unseren Bildungsangeboten ...

Masterfitness Germany

Zurück