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Mit Faszientraining zu einer geschmeidigeren Muskulatur!

Die Erkenntnis, dass Faszien für unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden eine zentrale Rolle spielen, ist wissenschaftlich relativ neu. So wurde zu diesem Thema erstmals 2007 in Boston ein „Faszien Kongress“ veranstaltet. 

Führen wir uns vor Augen welche wichtigen Aufgaben Faszien im Körper übernehmen, wird klar, dass Faszien-Training auf dem Fitness- und Gesundheitssektor stark im Kommen sein wird. 

Was sind Faszien und welche Aufgaben habe sie?

Faszien sind stabile Bindegewebshüllen aus kollagenhaltigem Gewebe die alle Muskelfasern umhüllen.
Sie spielen eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Muskeln und Knochen und halten wie ein Geflecht den Körper von innen zusammen.
Diese vielverzweigte Faszienstruktur verbindet  Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln miteinander und sorgt für elastische und gleitfähige Muskelbewegungen. Folglich verhelfen uns Faszien zu einer besseren Beweglichkeit, Stabilität, Koordination und Leistungsfähigkeit.

Faszien sind schmerzempfindlich und geben ständig Informationen an unser Gehirn weiter. Zum Beispiel liegen zentrale Akkupunkturpunkte oft auch über wichtigen Faszien und Nervenzellen.

Warum sollten Faszien trainiert werden?

Faszien leiden bei Überbelastung, einseitiger Beanspruchung, Fehlhaltung sowie Bewegungs- und Schlafmangel. 
Ebenfalls regieren Faszien sehr empfindlich auf emotionaler Stress und Depressionen.

Faszien können sich unabhängig vom Muskel zusammenziehen und durch obige Fehlfaktoren mit der Zeit verfilzen, verkleben, verdicken und sogar einreißen. Die im Fasziengewebe befindlichen Nervenenden, lösen durch diese Veränderungen (mikroskopisch kleine Risse) oft sehr starke Schmerzen aus. Ist eine Faszie betroffen, können auch benachbarte Muskeln (da über fasziale Ketten miteinander verbunden) extrem verhärten. Als häufigste Folge treten in dem Zusammenhang Rückenbeschwerden, Verspannungskopfschmerzen oder Gelenkprobleme auf.

Wie können Faszien trainiert werden?

Beim Faszien-Training geht es nicht um ein schweißtreibendes Kraft- oder Ausdauertraining. Es ist viel spezifischer.

Da Faszien hauptsächlich auf Dehnungsreize regieren, muss hier differenzierter vorgegangen werden.
Mit weichen, dynamischen und achtsamen Dehn- und Bewegungsübungen wie sie zum Beispiel in Pilates, Tai Chi, Qi Gong oder Yoga ausgeübt werden, können beachtliche Erfolge erzielt werden. 

Sind Faszien dauerhaft geschädigt, helfen oft nur noch tiefenwirkende manuelle Therapien. 
Speziell ausgebildeten Masseuren, Osteopathen oder Rolfern gelingt es in mehrmaligen spezifischen Anwendungen 
verklebtes oder verhärtetes Gewebe zu lösen und wieder geschmeidig zumachen. Die Ausschüttung entzündungshemmender Botenstoffe hervorgerufen durch diese Art der Therapie führt dann zu einer Schmerzlinderung. 

Übrigens, einer der bekanntesten Rolfer und Experte für Faszien-Behandlungen ist Klaus Eder 
(physiotherapeutischer Betreuer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft). 

Für ein Faszien-Training zu Hause z. B. mit einer Faszien-Rolle genügen schon ca. zehn Minuten, zwei- bis dreimal wöchentlich. Anders als ein trainierter Muskel verändert sich die Bindegewebshülle nur langsam, dafür aber dauerhaft. Weniger und sanfter ist dabei mehr. 
Geschmeidige Faszien nehmen der Muskulatur viel Arbeit ab. In der Folge steigt die körperliche Leistungsfähigkeit. 
Man fühlt sich beweglicher, gelenkiger und ist darüber hinaus auch ausgeglichener.

Im Leistungssport hat sich spezifisches Faszien-Training bereits fest etabliert.
In unserer Ausbildung zum "Qualifizierten Fitnesstrainer (A-Lizenz)", erlernen Sie wie ein regelmäßig präventives Faszien-Training zu Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit, Koordination oder bei spezifischen Gelenkproblemen gestaltet werden kann.

Masterfitness Germany

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